Imre Kertész Kolleg Jena

06. January 2012

Griesbachsches Gartenhaus nach Renovierung mit Festakt eröffnet

Nach anderthalbjähriger Bauzeit wurde heute (16. Januar 2012) das Griesbachsche Gartenhaus, in Jena auch als Prinzessinnenschlösschen bekannt, wiedereröffnet und durch den Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Klaus Dicke, an den neuen Nutzer, das Imre Kertész Kolleg Jena, übergeben.

Unter Teilnahme der Honoratioren der Friedrich-Schiller-Universität Jena übergab Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke im Rahmen eines Festaktes den Direktoren des Imre Kertész Kollegs Jena, Prof. Dr. Włodzimierz Bodorziej und Prof. Dr. Joachim von Puttkamer den Schlüssel für das Griesbachsche Gartenhaus. In den nächsten Jahren werden hier renommierte WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland zur Geschichte des östlichen Europas im 20. Jahrhundert forschen. "Unsere Fellows werden sich hier sehr wohlfühlen und wir hoffen, dass nicht zuletzt die besondere Atmosphäre des Hauses die Attraktivität und internationale Ausstrahlung des Imre Kertész Kollegs Jena stärken wird" sagte Borodziej während der Eröffnung.

Das Haus aus dem 18. Jahrhundert wurde in den letzten anderthalb Jahren unter Leitung des Weimarer Architekten Klaus Aschenbach denkmalgerecht saniert. Die Fassade aus der Zeit um 1830 und die historischen Holzfußböden im Kaminzimmer und in der zweiten Etage konnten ebenso erhalten werden, wie die beiden Kaminöfen, die Maria Pavlovna hat einbauen lassen. Die historische Bausubstanz wurde vorsichtig durch moderne Ausstattung und Technik ergänzt. 

"Die Tradition Maria Pavlovnas ist uns in diesem Haus in unserem Interesse am östlichen Europa eine besondere Freude und Verpflichtung", so von Puttkamer. Nachdem der Weimarer Hof das Gebäude 1820 gekauft hatte, wurden hier die Prinzessinnen Augusta, die spätere Ehefrau Wilhelms I. Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin und ihre Schwester Marie erzogen. Zu ihren Lehrern gehörte u.a. Johann Wolfgang von Goethe. Das Schlösschen, das in den letzten 200 Jahren immer wieder umgebaut wurde, beherbergte zuletzt die Kustodie der Universität Jena, bevor die Universität das stark heruntergekommene Gebäude von Grund auf sanieren ließ. 

Die Direktoren des Imre Kertész Kollegs Jena danken Rektor und Universität für ihre großen Bemühungen um das Haus und für das Kolleg: "Wir sind der Universitätsleitung ausgesprochen dankbar für ihr großes Engagement um dieses Haus und für das sachgerechte und flexible Eingehen auf die spezifischen Bedürfnisse eines Kollegs", so von Puttkamer.