07. April - 11. July 2014
Venue: Kahlaische Straße 1, HS
Basismodul Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Tutorium: Do. 18 - 20 Uhr, Fürstengraben 1 - SR 270
Polen, die ehemalige Tschechoslowakei und Ungarn sind die Kernländer Ostmitteleuropas, die zahlreiche strukturelle Gemeinsamkeiten verbinden. Sie haben infolge des Desintegrationsprozess der Habsburgermonarchie und des Zarenreiches 1918 ihre Unabhängigkeit gewonnen und haben somit ein imperiales Erbe. Seit den späten dreißiger Jahren geriet die Region zunächst in den Einflussbereich des nationalsozialistischen Deutschland, nach dem Zweiten Weltkrieg in den sowjetischen Einflussbereich. Die Nachkriegszeit war somit von einem gesellschaftlichen Umbau nach sowjetischem Vorbild geprägt. Nach dem Sturz des Kommunismus folgte eine Integration in westliche Strukturen. Das Seminar wird sich mit den folgenden Themen befassen: 1. Die Entwicklung moderner Städte und Metropolen; 2. die religiöse und ethnische Vielfalt der Region (jüdische und deutsche Minderheit, katholische, protestantische und orthodoxe Konfession) und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung; 3. die politischen Probleme der Zwischenkriegszeit (neue Grenzen, Bodenreform); 4. die Integration der Region in die nationalsozialistische Kriegswirtschaft; 5. die Etablierung stalinistischer Regime nach 1945; 6. die Krisen der sozialistischen Gesellschaften (Umweltverschmutzung, Schwierigkeiten der Modernisierung, Mangelwirtschaft); 7. der Transformationsprozess seit 1989/1990 (Globalisierung, postindustrielle Gesellschaft, Neo-Liberalismus).
Einführende Literatur: Joachim von Puttkamer, Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jh., München 2010; Mark Pittaway, Eastern Europe 1939-2000, London 2010; Andrew Janos, East Central Europe in the Modern World. The Politics of borderland from Pre- to Post-Communism, Stanford 2000.