03. April - 07. July 2017
Venue: Seminarraum des Imre Kertész Kollegs Jena, Leutragraben 1, 14. OG
Auschwitz steht im kulturellen Gedächtnis als Synonym für die Shoah. Dadurch dominieren die Deportation der europäischen Juden an einen Tötungsort und deren Ermordung durch Giftgas unser Bild vom Holocaust. Dabei sind nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion Hunderttausende sowjetischer Juden an ihren Heimatorten durch Massenerschießungen getötet worden. Die Ermordung von allein 33.000 Kiewer Juden an zwei Tagen in der Schlucht von Babij Jar steht paradigmatisch für diese Seite der Shoah. Das Seminar will deshalb den Fokus erweitern und ganz bewusst weniger bekannte Orte der Shoah in den Blick nehmen.
Zunächst werden im Seminar die historischen Ereignisse an ausgewählten Orten der Sowjetunion rekonstruiert und in den Kontext der Geschichte des Zweiten Weltkriegs eingeordnet. Ergänzt wird dies durch eine Exkursion vom 13.-25. Juli 2017 in die Ukraine, um die erinnerungskulturellen Repräsentationsformen anhand des im Seminar Gelernten kritisch zu befragen.