14. October 2013 - 07. February 2014
Venue: Historisches Institut, Seminarraum
Als das stalinistische Regime im "Polnischen Oktober" von 1956 durch Władysław Gomułka abgelöst wurde, schienen sich die Perspektive eines polnischen, freiheitlichen Sozialismus aufzutun. Der Revisionismus, der sich in diesen neuen Freiräumen entwickelte, geriet jedoch bald in Opposition zur Parteiführung. Die antisemitische Kampagne vom März 1968 und der Exodus jüdischer Intellektueller markierte eine tiefe Zäsur im politischen Denken in Polen und den Übergang zu einer an Bürgerrechten orientierten Dissidenz. Im Seminar sollen Schlüsseltexte dieser Entwicklung von Leszek Kołakowski über Jacek Kuroń und Karol Modzelewski bis zu Adam Michnik und der entstehenden Solidarność gelesen werden. Die Texte liegen überwiegend in deutscher Übersetzung vor.
Einführende Lektüre: Borodziej, Włodzimierz: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München 2010 (Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert).